1. Mai
Strikte Absage für Arbeitszeitverlängerung

Zum Tag der Arbeit fordert Zangerl die politischen Verantwortungsträgerinnen und -träger auf, zu einer Sachpolitik zurückzukehren. | Foto: AK Tirol
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  • Zum Tag der Arbeit fordert Zangerl die politischen Verantwortungsträgerinnen und -träger auf, zu einer Sachpolitik zurückzukehren.
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Zum ersten Mai meldet sich unter anderem die Arbeiterkammer Tirol und der AAB Tirol zu Wort. Die AK Tirol spricht sich für eine "wieder verlässliche Politik aus, der AAB Tirol stellt sich gemeinsam mit der AK strikt gegen eine Arbeitszeitverlängerung.

TIROL. Es herrsche eine Politik von öffentlichen Skandalen, getrieben von einer Marketing-Maschinerie, die in Österreich betrieben wird, kritisiert die AK Tirol zum Tag der Arbeit am 1. Mai. 

„Man gibt mit allen Mitteln vor, dass man die Lage im Griff hat, leider haben die letzten Jahre gezeigt, dass man die großen Probleme, die die Menschen in diesem Land haben, durch Klientelpolitik nicht lösen kann“,

kritisiert AK Präsident Erwin Zangerl.

Keine gute Krisenbewältigung und fragwürdige Entscheidungen

Dies würde von der gescheiterten ÖGK-Fusion über die Bewältigung der Corona-Pandemie bis hin zur Pflegemisere und der enormen Inflation, die zu einem erheblichen Kaufkraftverlust führt, so Zangerl. Und anstelle Fehler zu beheben, würde das politische Marketing auf die Spitze getrieben.
Zum Tag der Arbeit fordert Zangerl daher die politischen Verantwortungsträgerinnen und -träger auf, zu einer Sachpolitik zurückzukehren, die den Namen verdient und die die Bedürfnisse der 4,4 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich in den Vordergrund stellt.
Die von der AK Tirol massiv kritisierte Krankenkassenreform ist um ein weiteres Kapitel reicher: Vor kurzem hat die damals zuständige Sozialministerin Beate Hartinger-Klein eingestanden, dass es die Patienten-Milliarde nie gegeben hätte, dass alles ein Marketing-Gag gewesen ist. 

Ein ähnliches Problem bei der Kaufkraft. Diese ist teils deutlich gesunken, wie auch der Fiskalrat oder der Kaufkraftrechner der Nationalbank bestätigen. Das Problem ist aber nicht nur, dass die Inflation zu einem Kaufkraftverlust führt, sondern dass die hohe Inflation nicht von alleine verschwinden wird.

„Jetzt von Kaufkrafterhaltung zu sprechen, ist ebenso sinnloses Marketing, wie bei der Patientenmilliarde. Diese Erhaltung der Kaufkraft ist vorgegaukelt und belastet dazu das Budget massiv, die Inflation bleibt weiter im EU-Vergleich sehr hoch und in der Realität ist die Kaufkraft gesunken“,

sagt Zangerl.

Abwälzen der Probleme auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Als problematisch sieht Zangerl auch das Abwälzen der Probleme auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sei es bei der Diskussion um längere Arbeitszeiten oder bei der Senkung der Lohnnebenkosten.

„Weil die Politik nicht in der Lage ist, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, wird jetzt die Marketing-Masche ‚mehr arbeiten, sonst droht Wohlstandsverlust‘ aus der Schublade geholt."

Die AK Tirol sieht allerdings vor allem die unglaublich gestiegenen Energiepreise als größte Bedrohung. Sie treffe nicht nur den Wohlstand der Beschäftigten, sondern auch die Wirtschaft. 

"Auch wenn das nicht allein ein österreichisches Problem ist, sondern ein gesamteuropäisches, muss doch klar gesagt werden, dass es ein schwerer Fehler war, in Österreich nicht in die Energiemärkte einzugreifen wie in anderen Ländern."

Das wäre nämlich einer der Gründe, warum sich die Teuerung in Österreich so festgesetzt hat. Die Inflation wäre das wahre Problem und nicht die fehlende Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Zum ersten Mai, dem Tag der Arbeit, meldet sich unter anderem die Arbeiterkammer Tirol und der AAB Tirol zu Wort. | Foto: Canva
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Arbeitszeitverlängerung ist kein Thema

In einer gemeinsamen Erklärung zum 1. Mai stellt die Spitze der VP-Arbeitnehmern mit AK-Präsident Erwin Zangerl, AAB-Landesrätin Astrid Mair und AAB-Tirol-Landesobmann Jakob Wolf grundsätzlich fest: Arbeitszeitverlängerung ist kein Thema - strikte Ablehnung!
Die steigende Anzahl von fehlenden Arbeitskräften aufgrund der Pensionierungen der Baby-Boom-Generation erfordert jedoch ein umfassendes Maßnahmenpaket. Dazu gehören unter anderem der Ausbau der Kinderbetreuung, steuerliche Anreize für Vollzeitbeschäftigung, flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Möglichkeiten, Altersteilzeit, sozialökonomische Betriebe, steuerliche Anreize für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über das Pensionsalter hinaus und eine faire Bezahlung. Es wird betont, dass weder das Babler-Modell einer 32-Stunden-Woche noch das Industriellenvereinigungs-Modell einer 41-Stunden-Woche geeignet sind, die Herausforderungen des zukünftigen Arbeitsmarktes zu bewältigen. Stattdessen wird ein gut abgestimmtes Maßnahmenpaket mit den Sozialpartnern favorisiert, um genügend Anreize für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu schaffen.

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