Temperaturen bis 30 Grad im April
Ernteausfälle und Sahara-Sand in NÖ

Temperaturen bis 30 Grad im April stellen Niederösterreich auf den Kopf. | Foto: Pixabay
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Am vergangenen Sonntag wurde in der Wetterstation Bruck/Mur in der Steiermark ein bemerkenswerter Meilenstein erreicht: Der erste Hitzetag des Jahres wurde registriert, mit einer Temperatur von exakt 30 Grad. Auch in Niederösterreich fielen "Temperatur-Rekorde": so verzeichnete man in Reichenau/Rax (Bezirk Neunkirchen) 29,8 Grad, in Weitra (Bezirk Gmünd) 29,3 Grad und in Litschau (Bezirk Gemünd) 29,1 Grad.

NÖ. Laut GeoSphere Austria handelt es sich um den frühesten dokumentierten Hitzetag in der österreichischen Messgeschichte. Der bisherige Rekord wurde am 17. April 1934 verzeichnet, was bedeutet, dass der diesjährige Hitzetag um ganze zehn Tage früher eintrat. "Es war noch nie an einem siebenten April so warm wie heuer", bestätigt Sabrina Nujic-Marth von GeoSphere Austria.

Kein Ende der wärmsten Monate in Sicht

"Durch die globale Klimaerwärmung muss man damit rechnen, dass die Monate sich immer rekordverdächtiger verhalten. Man muss sich einstellen, dass immer früher Temperaturrekorde geknackt werden, dass sich die Sommer ausdehnen und weit bis in die Herbstmonate reichen", weiß auch die Meteorologin zu berichten. Der Warmluftstrom des vergangenen Wochenendes nahm seinen Ursprung am afrikanischen Kontinent, wo wo auch der Sahara-Sand mit nach Niederösterreich getragen wurde.

"Für mache Menschengruppen bedeutet der Sahara-Sand eine Beeinträchtigung. So können manche Menschen leichte Atembeschwerden feststellen. Für die Wälder ist der Sand jedoch beispielsweise ein guter Dünger",

bemerkt die Meteorologin als positiv an. Heute am Montag soll noch einmal Sahara-Sand in Niederösterreich landen. Ein Höhepunkt des Sahara-Sandes wird am Dienstag Nachmittag erreicht.

Kaffeebohnen aus Niederösterreich fürchtet der Experte noch nicht. | Foto: Pixabay
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Noch keine Kaffeebohnen "Made in NÖ"

Diese beispiellose Witterungsveränderung wirft jedoch berechtigte Fragen auf, insbesondere hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Landwirtschaft des Landes.

"Wir sind die Ersten, die den Klimawandel voll zu spüren bekommen. Wir arbeiten in der freien Natur, unter freiem Himmel und so müssen wir uns dementsprechend anpassen. Wir sehen dass die Vegetationsperioden viel früher sind, das heißt sie beginnen viel früher und dauern länger. Somit verbrauchen wir natürlich auch mehr Wasser",

stellt Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer in Niederösterreich fest. Anfragen in Richtung Bewässerung bekommt die Landwirtschaftskammer immer mehr, damit die Pflanzen dementsprechend wachsen können. "Es gibt auch Veränderungen im Hinblick darauf, was angebaut werden kann. In Gebieten wie dem Waldviertel, wo es früher eher kalt war, werden auch schon Zuckerrüben angebaut bis hin zum Mais, den es bis vor 20 Jahren dort praktisch überhaupt nicht gab." Auch gebe es bereits Reisanbauten und auch mit Erdnüssen wird experimentiert. Kaffeebohnen aus Niederösterreich fürchtet Mayr aber noch nicht:

"So weit sind wir wirklich noch nicht. Es sind kleine Schritte wo man sieht, dass sich leicht etwas verändert, aber Kaffee ist natürlich kein Thema."

Am vergangenen Wochenende hat vor allem der Rübenrüssler in Niederösterreich gewütet. | Foto: Harald Schally
  • Am vergangenen Wochenende hat vor allem der Rübenrüssler in Niederösterreich gewütet.
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Ernteausfälle aber durchaus zu befürchten

Am vergangenen Wochenende hat vor allem der Rübenrüssler in Niederösterreich gewütet.

"Wir sehen durch die Temperaturen, dass sich die Insekten gut angepasst haben und ziemlich schnell und stark unterwegs sind. Gerade der Rübenrüssler war sehr intensiv und stark unterwegs, dringt mancherorts auch bereits in Häuser ein und zerstört ganze Felder",

zeigt Mayr sich besorgt. Als Beispiel für verbreitete Schädlinge nennt er auch die Reiswanzen-Plage aus dem letzten Jahr. Solche Plagen sind durch höhere Temperaturen auch in Zukunft zu befürchten und mit ihnen große Ernteausfälle. 

Schon zu Ostern wurde der erste Spargel geerntet. | Foto: Pixabay
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Auch Spargel heuer früher als üblich

Eine weitere Begleiterscheinung der hohen Temperaturen ist auch ein verfrühter Start der Spargelernte. So kann bereits niederösterreichischer Spargel genossen werden.

"Im Dezember hätte ich gesagt wir haben einen normalen Winter und sehr kalt und dann wurde der Februar aber wieder sehr warm. So hatten wir heuer mit Ostern - und Ostern war heuer sehr früh - bereits erste Spargelernten in Niederösterreich",

sagt der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer in Niederösterreich.

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