Robert Aigner vom "Team Lungau"
"Den Online-Handel aufzuhalten ist eine Illusion"

Robert Aigner, der Chef der Firma Netcontact, die ihren Sitz in St. Michael im Lungau hat. | Foto: Peter J. Wieland
  • Robert Aigner, der Chef der Firma Netcontact, die ihren Sitz in St. Michael im Lungau hat.
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Wie es dem "Team Lungau", das 2020 von uns den Regionalitätspreis erhalten hat, heute geht und ob der regionale Handel den Online-Riesen im Weihnachtsgeschäft überhaupt etwas entgegenhalten können: das und noch mehr haben wir Robert Aigner von der Firma Netcontact gefragt.

LUNGAU. "Team Lungau" ist eine Informations-Plattform im Internet, die sich in Lungauer Händen befindet, und wo regionale Händler, Dienstleister, Unternehmer und Landwirte sich kostenfrei präsentieren können. Die Idee dazu hatten die MitarbeiterInnen der Werbeagentur Netcontact in St. Michael im Lungau. Die Initiative wurde mit dem Regionalitätspreis 2020 in der Kategorie "Wirtschaft & Dienstleistung" ausgezeichnet. Wir haben bei Netcontact-Chef Robert Aigner nachgefragt, wie es dem Team Lungau heute geht.

Wie viele Unternehmen, Firmen und Organisationen sind bei Team-Lungau aktuell registriert?
ROBERT AIGNER:
"Die Plattform Team-Lungau ist noch immer aktuell, derzeit haben wir 212 registrierte Betriebe auf unserer Plattform. Alle Arbeiten rund um den Auftritt vom Team Lungau werden nach wie von unserer Firma kostenfrei und unentgeltlich durchgeführt. Wir freuen uns über jeden der noch dazukommt."

"Die Werbung bleibt trotz Pandemie und vollstrecktem Stillstand nicht still, wer nicht wirbt – stirbt, so ein altes Sprichwort."
Robert Aigner, Netcontact, Team Lungau

Wie geht es dem „Team Lungau“ derzeit – können Sie uns bitte das Stimmungsbild skizzieren, das Sie in der aktuellen Situation in der heimischen Wirtschaftsszene wahrnehmen?
AIGNER: "Die Stimmung im zweiten Lockdown ist anders als im März beim ersten. Derzeit sind wir mehr oder weniger noch die Werbeplattform für den Lungau, die hauptsächlich aktuelle Themen im Lungau auf Facebook teilt, und wichtige Dinge so an unsere Follower weiterleitet.
 Unternehmer schicken uns nach wie vor Aktionen oder Besonderheiten aus den örtlichen Betrieben, welche wir auf Facebook dann posten. Jetzt haben wir doch das Gefühl, die Menschen wissen wie sie sich verhalten sollen, wie sie bei bestimmten Betrieben einkaufen können trotz offizieller Schließung."

Kann die heimische Szene Online-Handelsriesen im Weihnachtsgeschäft überhaupt etwas entgegenhalten, oder ist es ein Kampf David gegen Goliath? Wie bewerten Sie als Praktiker sowie Medien- und Marketingexperte das?
AIGNER:
"Es wird laut sämtlicher Studien nur langsam eine Trendwende – wenn überhaupt – eintreten. Den Online-Handel aufzuhalten ist eine Illusion, was gemacht werden muss, und dafür möge die Politik viel Geld in die Bewustseinsbildung stecken, ist die heimischen und regionalen Betriebe mit dem Slogan zum Beispiel 'Kauf daheim' zu unterstützen. Der Konsument und Kunde entscheidet jeden Tag, was und wo er einkauft. Wir sollten uns immer vor Augen halten, dass wir nur durch regionale Kaufentscheidungen die heimische Wirtschaft sichern können. 
In der Krise konnte man doch schon erkennen, dass regionale bäuerliche Betriebe doch mehr wahrgenommen wurden. 
Das Weihnachtsgeschäft im Handel wird jetzt sicher noch gut genützt werden, ob jedoch das Ziel vom letzten Dezember aufgeholt werden kann – ist zu abzuwarten."

"Den Online-Handel aufzuhalten ist eine Illusion, was gemacht werden muss, und dafür möge die Politik viel Geld in die Bewustseinsbildung stecken, ist die heimischen und regionalen Betriebe mit dem Slogan zum Beispiel 'Kauf daheim' zu unterstützen."
Robert Aigner, Medien- und Marketingexperte

Gibt es eigentlich Pläne, dass der Online-Auftritt mit derzeit Basisinformationen von „Team Lungau“ irgendwann einmal ein echter Online-Shop wird?
AIGNER:
"Nein, derzeit gibt es keine solchen Pläne. Wir wollten die verschiedenen Lungauer Unternehmer auch nie 'vergattern' und in ihren individuellen Geschäftsmodellen beeinflussen. Team Lungau war immer nur als Plattform zum informellen Austausch gedacht – völlig kostenlos – ohne Provisionen oder sonstigen Verpflichtungen. 
Bestehende Shops können jedoch sehr gerne integriert werden. "

Hätte man Sie beauftragt "Kaufhaus Österreich" zu erstellen, hätten Sie sich das zugetraut, hätten Sie zugesagt?
AIGNER:
"So ein Auftrag ist für eine Firma sicher reizvoll, wenn man bedenkt, dass dieser Auftrag mit 700.000 Euro dotiert ist!. Wir sind um unsere derzeitigen Kunden bemüht, arbeiten für diese an neuen Werbekonzepten, Internetauftritten, Foldern und Webshops. Der Webshop wie der vom Kaufhaus Österreich, wäre technisch für uns kein Problem.

Hätte man Sie beauftragt, Kaufhaus Österreich zu erstellen, hätten Sie sich das zugetraut, hätten Sie zugesagt?
AGINER:
(lacht) "Klar."

Sollte Ihnen noch etwas wichtig sein, das Sie unbedingt sagen möchten, dann bitte an dieser Stelle gerne!
AIGNER:
"Gerne, wir wünschen allen Menschen eine gesegnete und vor allem gesunde Weihnachtszeit, allen Unternehmern einen langen Atem und eine große Portion Durchhaltevermögen und Vertrauen – dass wir uns alle wieder nach und abseits dieser Pandemie sehen und uns ungehindert begegnen können.
 Die Werbung bleibt trotz Pandemie und vollstrecktem Stillstand nicht still, wer nicht wirbt – stirbt, so ein altes Sprichwort. 
Es ist für jeden noch so kleinen Unternehmer oder Vermieter enorm wichtig im 'world wide web' präsent zu sein. Für jede Beratung rund um die bestehende oder zukünftige Internetseite sind wir immer zur Stelle."

>> Weitere Artikel von Peter J. Wieland findest du >>HIER<<
>> Mehr Lungau-News findest du >>HIER<<
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