St. Veit/Südsteiermark
Der "Dom der Südsteiermark" erstrahlt im neuen Glanz

Ein besonderes Juwel: Die Pfarrkirche St. Veit erstrahlt im neuen Glanz. | Foto: Rudolf Pauli
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  • Ein besonderes Juwel: Die Pfarrkirche St. Veit erstrahlt im neuen Glanz.
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"Der Dom der Südsteiermark", wie die weit sichtbare Kirche im Leibnitzerfeld von vielen Gästen liebevoll genannt wird, erstrahlt wieder und das in einem neuen eleganten Farbenkleid. Das geplante Bauvolumen von rund einer Million Euro wurde nun durch den erforderlichen Bau der Laterne um rund 150.000 Euro überschritten.

ST. VEIT IN DER SÜDSTEIERMARK. Wenn Bischof Wilhelm Krautwaschl in eine Pfarre kommt und einen Gottesdienst hält, dann wird meistens ein großes kirchliches Ereignis gefeiert. So auch kürzlich in St. Veit am Vogau. Fast 70 Firmkandidatinnen und Firmkandidaten haben sich mit ihren Paten und Eltern in der Pfarr- und Wallfahrtskirche eingefunden, um das Sakrament der Firmung von Bischof zu empfangen.

Die neue Laterne

Festliche Spannung lag nicht nur bei den jungen Christen in der Luft, die sich die bischöfliche Hand auf ihr Haupt legen ließen und mit Chrisam gesegnet wurden, sondern auch bei den Verantwortungsträgen der Renovierung der Kirche zum Hl. Veit.

Im Beisein von Pfarrer Robert Strohmaier und unzähligen Gästen, sprach Bischof Wilhelm Krautwaschl die Segensworte. Er dankte den Verantwortlichen der Renovierung, sowie allen Mitwirkenden Arbeitern sowie Firmenchefs für das Gelingen dieses ganz besonderen südsteirischen Juwels.  | Foto: Rudolf Pauli
  • Im Beisein von Pfarrer Robert Strohmaier und unzähligen Gästen, sprach Bischof Wilhelm Krautwaschl die Segensworte. Er dankte den Verantwortlichen der Renovierung, sowie allen Mitwirkenden Arbeitern sowie Firmenchefs für das Gelingen dieses ganz besonderen südsteirischen Juwels.
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Einen Tag zuvor wurde die neugeschaffene Turmspitze, die Laterne von der Pöllauer Werkstätte (Firma Almer) nach St. Veit am Vogau gebracht und auf dem Kirchplatz abgestellt. Im Anschluss an die Firmung und im Beisein hunderter Besucherinnen und Besucher segnete Bischof Wilhelm Krautwaschl das Werk. Am Wochenende bestaunten vielen kleine und große Menschen die Facharbeit. 

Wie kam es dazu, dass die Doppelturmfassade acht Monate ohne die Laterne, die Turmspitze am Ostturm, auskommen musste? Viele Gäste von fern und nah fragten nach dem Grund des Fehlens oberhalb des Laternenschaftes. Zwei gravierende Tatsachen führten dazu, dass die Verantwortungsträger der Diözese Graz-Seckau, dem Bundesdenkmalamt und der Pfarre St. Veit am Vogau sich entschließen mussten, den obersten Teil des Turmes neu bauen zu lassen.

Dipl. Ing. Ilija Prgic, Bereichsleiter Baureferat der Diözese, Rudolf Pauli, Wirtschaftsrat und örtlicher Koordinator sowie Bürgermeister Gerhard Rohrer freuen sich, dass die Turmspitze sicher vor der Kirche zum Hl. Veit gelandet ist. | Foto: Rudolf Pauli
  • Dipl. Ing. Ilija Prgic, Bereichsleiter Baureferat der Diözese, Rudolf Pauli, Wirtschaftsrat und örtlicher Koordinator sowie Bürgermeister Gerhard Rohrer freuen sich, dass die Turmspitze sicher vor der Kirche zum Hl. Veit gelandet ist.
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"Durch das Eindringen von Nässe ist der aus Holz bestehende Helmbaum vermorscht und der Holzwurm hat das gesamte Holz befallen. Deshalb waren keine Ausbesserungen vor Ort möglich", erzählt Rudolf Pauli, Wirtschaftsrat und örtlicher Koordinator.

Anfang September 2023 wurde die gesamte Laterne mittels Autokrans herabgenommen und in die Werkstätte der Firma Almer nach Pöllau gebracht. Anfang Jänner dieses Jahres begannen die Planungen und das Beschaffen des Holzes. Es folgten die Arbeiten der Zimmerer, welche die Laterne eins zu eins nachbauten.

Die achtzig Kilo schwere Familienglocke, wird wieder von den verstorbenen Pfarrbewohnern berichten. | Foto: Rudolf Pauli
  • Die achtzig Kilo schwere Familienglocke, wird wieder von den verstorbenen Pfarrbewohnern berichten.
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Aufwändige Sanierung

Da die gesamte Holzkonstruktion im Ostturm vom Gemeinen Nagekäfer (Holzwurm) befallen war, erfolgte eine Beheizung dieses Bauwerks. Das Innere der Mauern wurde auf 80 bis 90 Grad aufgeheizt, sodass im Holz eine Kerntemperatur von 50 Grad entstand – dadurch erfolgte die Vernichtung der Käfer und deren Larven.

Zurück in die Werkstätte nach Pöllau: Innerhalb von zwei Monaten war die Holzkonstruktion fertig. Die Eindeckung erfolge mit einem neuen Kupferblech, welches nun die Laterne nach eineinhalb Jahren erstrahlen lässt. Rund 50 Quadratmeter Kupferblech verbauten die Spengler bei dieser 3,5 Tonnen schwere Laterne. Der Transport mittels Tieflader und das Hinaufhieven mit dem Autokran erfolgte planmäßig. Das "Zusammen-Heiraten" der bestehenden und der neuen Konstruktion war eine Millimeterarbeit. Danach kamen der Turmschmuck, die Kugel und das Turmkreuz an den angestammten Platz. "Die Fachkräfte der Firma Almer und der Kranführer im Schwerlastwagen meisterten diese Aufgaben mit großem Können", betont Pauli.

Der vermorschte Helmbaum | Foto: Rudolf Pauli

Sanierung startete 2022

Es war ein krönender Abschluss der Renovierung und Restaurierung der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Veit, die im März 2022 begonnen haben. Es waren Meisterleistungen der Gerüstbauer, Maurer, Dachdecker, Zimmerer, Tischler, Glaser, Maler, Metallbauer, Bildhauer und Steinmetze, die auch ein neues Eingangsportal schufen. Bei den Seiteneingangstüren verbaute man, für diese Größe, "zarte" Windfangtüren aus Glas.

Die beiden Zeitkapseln verlötet Meister Christoph Almer selbst. 
In diesen sind zeitgeschichtliche Aufzeichnungen der letzten dreißig Jahre der Pfarre, aus beiden Markgemeinden, Ereignisse in Österreich, Europa und der Welt und die Baugeschichte der Renovierung schriftlich festgehalten. Sie beinhalten auch Zeichnungen von Kindern, wie sie die Kirche aus ihrer Sicht sehen. Die gefundenen Urkunden sind im Westturm untergebracht. | Foto: Rudolf Pauli
  • Die beiden Zeitkapseln verlötet Meister Christoph Almer selbst.
    In diesen sind zeitgeschichtliche Aufzeichnungen der letzten dreißig Jahre der Pfarre, aus beiden Markgemeinden, Ereignisse in Österreich, Europa und der Welt und die Baugeschichte der Renovierung schriftlich festgehalten. Sie beinhalten auch Zeichnungen von Kindern, wie sie die Kirche aus ihrer Sicht sehen. Die gefundenen Urkunden sind im Westturm untergebracht.
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Das geplante Bauvolumen von rund einer Million Euro wurde nun durch den erforderlichen Bau der Laterne um rund 150.000 Euro überschritten. Die Finanzierung erfolgt aus Spenden der Pfarrbevölkerung, der Freunde der Pfarr- und Wallfahrtskirche, der beiden Markgemeinden St. Veit in der Südsteiermark und Straß in Steiermark, vom Land Steiermark, vom Bundesdenkmalamt, der Diözese Graz-Seckau und aus dem Budget der Pfarre St. Veit am Vogau.

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