Langenlois
Drei Mammute im Weinkeller
MANFRED KELLNER
LANGENLOIS Ein weiterer archäologischer Sensationsfund auf dem Gebiet von Langenlois: In einem alten Weinkeller stieß Winzer Andreas Pernestorfer bei Bodenarbeiten auf etwas, das er zunächst für ein großes Holzstück hielt, dann aber bemerkte, dass er einen sehr alten Knochen vor sich hatte. Er meldete den Fund dem Bundesdenkmalsamt, Fachleute nahmen den Knochen in Augenschein und stellten fest: Das ist ein Knochen von einem Mammut.
Archäologen haben übernommen
Inzwischen hat Dr. Hannah Parow-Souchon vom Österreichischen Archäologischen Institut der der Österreichischen Akademie der Wissenschaften als Grabungsleiterin mit ihrem Team die Fundstelle untersucht, viele weitere Knochen freigelegt und dabei schon schnell festgestellt: Im Pernerstorfer Keller liegen wahrscheinlich die Überreste von zwei großen und einem kleinen Mammut. Stoßzähne wurden bisher nicht gefunden.
Schwierige Grabung
Die Bergung der Jahrhunderte alten Knochen gestaltet sich schwierig, da sie sehr brüchig sind. „Wir müssen sie in nasses Zeitungspapier einpacken und dann eingipsen, damit sie unversehrt bleiben“, berichtet Grabungsleiterin Parow-Souchon. Zwischen 30.000 und 40.000 Jahre alt werden die Überreste sein, schätzt sie. Genauere Zahlen wird es erst nach Abschluss der Analysen in den Laboren geben. Immerhin: Auch Holzkohlenstückchen wurden gefunden, die darauf deuten, dass dort steinzeitliche Menschen anwesend waren – in welcher Rolle auch immer.
Schon vor mehr als hundert Jahren wurde ganz in der Nähe eine archäologische Grabung vorgenommen und Spuren aus der steinzeitlichen Vergangenheit gefunden. Doch das wurde nie weiterverfolgt – so dass der jetzige Fund einer der ersten ist, der mit modernen wissenschaftlichen Methoden geborgen und analysiert werden kann. Die Grabungsleitern: „Gerade darin liegen große wissenschaftlichen Chancen!“ Das Denkmalamt und die Land Niederösterreich haben für die Grabung entsprechende Förderungen zugesagt. Die Langenloiser Kulturstadträtin Sonja Fragner ließ sich vor Ort über die Funde informieren.
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