Hochwasserschutz ausgebaut
Rückhaltebecken für Messendorferbach eröffnet

Der nur drei Kilometer lange Messendorferbach in Graz St. Peter sollte durch die neuen Schutzmaßnahmen nun "gebändigt" sein. Rund 2,5 Millionen Euro wurden hier in den Hochwasserschutz investiert. 
 | Foto: Foto Fischer
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  • Der nur drei Kilometer lange Messendorferbach in Graz St. Peter sollte durch die neuen Schutzmaßnahmen nun "gebändigt" sein. Rund 2,5 Millionen Euro wurden hier in den Hochwasserschutz investiert.
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Kurz vor den heißen und stürmischen Sommermonaten wurde am Dienstag ein weiterer Schritt im Hochwasserschutz in und für Graz gesetzt: Das Rückhaltebecken Messendorferbach im Grazer Osten wurden offiziell eröffnet. Es soll nicht nur bei Hochwasserereignissen schützen, sondern auch die Umgebung nachhaltig ökologisch aufwerten und einen Beitrag zum lokalen Klimaschutz leisten.

GRAZ. Stille Wasser sind bekanntlich tief, doch in diesem Fall, sind "kurze" heimtückisch: Der Messendorferbach hat es auf seiner Länge von gerade einmal drei Kilometern gleich im mehrfachen Sinne des Wortes in sich. Das Gewässer, das am nördlichen Teil des Messendorfberges entspringt und jenseits der südöstlichen Stadtgrenze von Graz in den Raababach mündet, sorgte vor allem im dicht besiedelten Grenzbereich zwischen Graz und Raaba-Grambach nach starken Regenfällen immer wieder für schwere Überschwemmungen.

Um dem Einhalt zu gebieten, wurde von der Stadt Graz unter finanzieller Mithilfe der Republik Österreich und des Landes Steiermark ein Schutzprojekt umgesetzt, in das insgesamt rund 2,5 Millionen Euro investiert wurden. Das neue Rückhaltebecken entlang des Arnikaweges im Stadtbezirk St. Peter kann rund 20.000 Kubikmeter Wasser aufnehmen. Der Abfluss aus dem Messendorferbach wird dadurch bei einem 100-jährlichen Hochwasser – also einem Hochwasserereignis, wie es statistisch gesehen alle 100 Jahre vorkommt – von vorher 6,6 auf 2 Kubikmeter pro Sekunde reduziert, was für die Bevölkerung einen bestmöglichen Schutz verspricht. "Mit der Fertigstellung des Hochwasserschutzprojektes Messendorferbach setzen wir ein weiteres Schlüsselprojekt für einen umfassenden Hochwasserschutz in Graz um. Das Rückhaltebecken und der Linearausbau bieten Schutz vor Naturgewalten für zahlreiche Menschen und Gebäude in Graz", freut sich Landesrätin Simone Schmiedtbauer über den Schulterschluss von Bund, Stadt und Land für diese Investition in den Hochwasserschutz. 

Klimaschutz durch ökologische Komponente

Zusätzlich zu dem Rückhaltebecken erfolgte ein ergänzender Linearausbau entlang des Baches zwischen der Steinkleegasse und der Stadtgrenze. Am noch fehlenden Bachausbau weiter stromabwärts, im Gemeindegebiet von Raaba, wird intensiv gearbeitet. Die wichtige Grundlage wurde mit dem fertiggestellten Rückhaltebecken bereits geschaffen.

Der Wert des Bauvorhabens im Bereich des Arnikaweges in Graz-St. Peter erschöpft sich aber bei Weitem nicht „nur“ in mehr Sicherheit für die Bevölkerung, sondern auch in einer eklatanten Aufwertung der ökologischen Situation rund um den Bach, wissen der Leiter der städtischen Abteilung für Grünraum und Gewässer, Robert Wiener, und Projektleiterin Ulrike Savora: „Dieses Projekt ist ein Vorzeigebeispiel für die Sicherung von Grünflächen. Diese Grün- und Retentionsflächen liegen im öffentlichen Gut und sind deshalb nachhaltig vor einer Wohnverbauung geschützt!"

Graz hat immer wieder mit Hochwasser zu kämpfen, zahlreiche Ausbauten sind zum Schutz der Bevölkerung nötig.  | Foto: Stadt Graz - Sicherheitsmanagement
  • Graz hat immer wieder mit Hochwasser zu kämpfen, zahlreiche Ausbauten sind zum Schutz der Bevölkerung nötig.
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Bereits im Jahr 2006 hatte sich die Stadt ein für die Umsetzung der Maßnahmen notwendiges Baugrundstück gesichert, nach der Fertigstellung des Dammbauwerks schufen Erdbaumaßnahmen und eine Bepflanzung mit ökologisch wertvollen Gehölzen wertvolle Naturräume, die den Menschen sanfte Erholung und der Tier- und Pflanzenwelt wichtige Rückzugsräume bieten. Neben heimischen Baum- und Straucharten bieten auch ein Feuchtbiotop und ein Trockenstandort Entfaltungsmöglichkeiten für die im Grazer Stadtgebiet vielerorts in Bedrängnis geratene Fauna und Flora. "Diese ganzheitliche Herangehensweise, umgesetzt in Zusammenarbeit mit unseren Partner:innen auf Landes- und Bundesebene, passt hervorragend zu unserer städtischen Biodiversitätsstrategie", begrüßt Vizebürgermeisterin Judith Schwentner den am Dienstag gesetzten Meilenstein.


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