Leistung von Frauen hervorheben
Montanistinnen für ihre Forschung ausgezeichnet
Die Montanuniversität vergibt jährlich den Wissenschaftspreis für Montanistinnen an Wissenschaftlerinnen und Studentinnen für hervorragende Leistungen in der Forschung. Die Verleihung des Preises soll die Leistungen von Frauen vor dem Hintergrund des Weltfrauentages besonders hervorheben. Dieses Jahr wurden Barbara Putz, Kathrin Thiele, Christina Pölzl und Antonia Siebenbrunner ausgezeichnet.
LEOBEN. Der mit 8.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis für Montanistinnen wird jährlich von der Montanuniversität Leoben an Wissenschaftlerinnen und Studentinnen für ihre Forschungsleistungen vergeben. In Anlehnung an die verschiedenen Stadien eines wissenschaftlichen Werdegangs wird der Wissenschaftspreis in vier Kategorien vergeben: PostDoc, PraeDoc, Master und Bachelor. Der internationale Frauentag am 8. März bietet dabei den idealen Rahmen für die Preisverleihung, um die Leistungen von Frauen in der Wissenschaft in den Fokus zu rücken.
„Die Preisträgerinnen sind Vorbilder für junge Frauen, die an technischen Studienrichtungen interessiert sind.“
Eva Wegerer, Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen
Die Auswahl der Preisträgerinnen erfolgte durch eine hochkarätig besetzte Kommission. Die Auswahlkriterien für den Wissenschaftspreis sind die außergewöhnliche Forschungsleistung, die wissenschaftliche Exzellenz, die Bedeutung der Forschungsergebnisse für die Weiterentwicklung des Fachbereichs, das hohes Anwendungspotential und die nachhaltige Wirkung der erbrachten Leistung.
Die diesjährigen Preisträgerinnen
In der Kategorie „PostDoc“ wurde Barbara Putz vom Lehrstuhl für Struktur- und Funktionskeramik ausgezeichnet. Die gebürtige Leobenerin ist Assistenzprofessorin am Department für Werkstoffwissenschaften und ihr Forschungsgebiet umfasst die Entwicklung von Dünnschichtsystemen, die sowohl in der Mikro- und flexiblen Elektronik als auch in der Raumfahrt eingesetzt werden können. Im Rahmen der Forschungsarbeit von Barbara Putz wurde ein einzigartiger Abscheidungsaufbau entwickelt, um Metalloxid-Nanolaminatfilme auf flexiblen Polymeren herzustellen. Dies ist von großer Bedeutung für die Anwendung in verschiedenen flexiblen Trägersystemen und Belastungsfällen in der Elektronik.
In der Kategorie „PraeDoc“ wurde Kathrin Thiele vom Lehrstuhl für Eisen- und Stahlmetallurgie mit dem Wissenschaftspreis geehrt. Thiele stammt aus der Südsteiermark und ist Dissertantin im Christian Doppler Labor für Einschlussmetallurgie in der modernen Stahlerzeugung. Ein aktueller Forschungsschwerpunkt der Metallurgie ist die CO2-Transformation beziehungsweise die CO2-freie Stahlproduktion. Aus diesem Forschungsschwerpunkt ergeben sich neue Herausforderungen und Anforderungen, bei denen die Einschlussmetallurgie von Kathrin Thiele zum Einsatz kommt. Ihre Forschungsarbeit konzentriert sich auf die Nachverfolgung von nichtmetallischen Einschlüssen (NME) in Stählen. Die Entstehung von NME und deren Modifikationen haben einen großen Einfluss auf die Stahlqualität und den Produktionsprozess. Insbesondere bei Stählen für die Automobilindustrie spielt die Reinheit eine wichtige Rolle.
In der Kategorie „Master“ erhielt Christina Pölzl, Studentische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mineral Processing, den Wissenschaftspreis für Montanistinnen. Pölzl stammt aus Mürzzuschlag und studierte am Lehrstuhl für Aufbereitung an der Montanuniversität. Ihre Masterarbeit verfasste Christina Pölzl während eines siebenmonatigen Forschungsaufenthaltes in Boston, dabei kooperierte sie mit der US-amerikanischen Firma „ST Equipment & Technology LLC“. In ihrer Masterarbeit beschäftigt sich Christina Pölzl speziell mit einer nachhaltigen Alternative für die Aufbereitung von sehr feinem Eisenerz. Genau gesagt untersucht sie die trockene Eisenerzaufbereitung durch elektrostatische Abscheidung. Diese Forschung stellt einen Fortschritt in der Eisenerzindustrie dar, da sie auf die Herausforderungen der Wasserknappheit und der Umweltprobleme, insbesondere in Bezug auf chemische Verschmutzung und Dammbrüche, reagiert.
In der Kategorie „Bachelor“ wurde Antonia Siebenbrunner, Masterstudentin für Umwelt- und Klimaschutztechnik und Studentische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine und Analytische Chemie, ausgezeichnet. Ihre Bachelorarbeit entstand im Rahmen des Projektes „MURmap“, das sich mit der geochemischen Charakterisierung der Mur beschäftigt. Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit beschäftigte sich Siebenbrunner mit der Entwicklung einer Methode zur In-situ-Bestimmung von Strontium-Konzentrationen und Isotopenverhältnissen in natürlichen Gewässern mittels DGT-Passivsamplern. Die Ziele der Arbeit umfassten die Validierung im Labor, das Testen der Sampler in kontrollierten Experimenten sowie die Untersuchung der zeitintegrierten passiven Probenahme. In einem einwöchigen Feldversuch wurden die Sampler erfolgreich eingesetzt. Antonia Siebenbrunner beabsichtigt, die Methode in einem weiteren Forschungsschritt in einem anderen Bereich der Mur einzusetzen.
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