"Frostiges Wirtschaftsklima"
WKO Steiermark für Unternehmer-Entlastung

Schlechte Stimmung bei heimischen Unternehmen: Josef Herk, Präsident der WKO Steiermark, sieht die  Politik gefordert. | Foto: WKO Steiermark
3Bilder
  • Schlechte Stimmung bei heimischen Unternehmen: Josef Herk, Präsident der WKO Steiermark, sieht die Politik gefordert.
  • Foto: WKO Steiermark
  • hochgeladen von Christoph Lamprecht

Im neuen Wirtschaftsbarometer der WKO Steiermark wird das Wirtschaftsklima als äußerst frostig eingestuft – das zeigen die Saldenwerte sowohl beim Ist-Stand (-61,2%) als auch bei den Erwartungen (-65,8%). Um die Konjunktur anzukurbeln, seien Entlastungen gefragt, betont man seitens der Wirtschaftskammer.

STEIERMARK/GRAZ. Eine rasche Entlastung für Unternehmen fordern am Donnerstag der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg bei der Präsentation des sogenannten Wirtschaftsbarometers in Graz. Besonders in puncto Lohnnebenkosten sehen sie die Politik in der Pflicht. Denn satte 82,1 Prozent der befragten Unternehmen stufen die gestiegenen Arbeitskosten als derzeit größte Herausforderung ein. Zudem fehlt es bei 64,1 Prozent an Arbeits- und Fachkräften. "Leistung muss sich lohnen. Es kann nicht sein, dass der Staat der größte Nutznießer der hohen Kollektivvertragsabschlüsse ist. Dieser muss die Betriebe in Form einer Lohnnebenkosten-Senkung unterstützen", sind sich indes Herk und Dernoscheg einig.

WKO-Steiermark-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg | Foto: WKO Steiermark
  • WKO-Steiermark-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg
  • Foto: WKO Steiermark
  • hochgeladen von Christoph Lamprecht

65,7 Prozent der 749 befragten Unternehmerinnen und Unternehmer vermelden in der Konjunkturumfrage der WKO Steiermark eine weitere Verschlechterung der allgemeinen Wirtschaftssituation, während nur 4,5 Prozent eine Entspannung feststellen. Selbst beim Blick auf 2024 wollen nur wenige Unternehmen Licht am Ende des Tunnels (3,5 Prozent) erkennen. Der Großteil (69,3 Prozent) ist pessimistisch. Damit haben sich die Werte im Vergleich zur Sommerumfrage nochmals verschlechtert. "Die Situation ist äußerst ernst, die Herausforderungen groß. Es braucht seitens der Politik endlich entschiedene Taten, vor allem, was die Lohnnebenkosten angeht", betonen Herk und Dernoscheg, steigen diese mit den zuletzt erzielten Kollektivvertragsabschlüssen doch noch einmal an. 

WKO-Forderungen an die Politik

Neben der Senkung der Lohnnebenkosten, plädiert die steirische Wirtschaftskammer an die Politik, ein Konjunkturpaket für die Bauwirtschaft zu schnüren. Zudem sollen Investitionsimpulse und Maßnahmen zur Verfahrensbeschleunigung gesetzt werden. "Leistbare Energie für den Standort" soll durch "Klima- und Energiepolitik mit Maß und Ziel" gesichert und die Netztarif-Strukturperiode 2024+ für Reformen genutzt werden. Außerdem wünscht man sich seitens der WKO, dass Steuern auf Energie abgeschafft oder zumindest temporär gesenkt werden.

Das aktuelle Wirtschaftsbarometer wurde am Donnerstag in Graz präsentiert. | Foto: WKO Steiermark
  • Das aktuelle Wirtschaftsbarometer wurde am Donnerstag in Graz präsentiert.
  • Foto: WKO Steiermark
  • hochgeladen von Christoph Lamprecht

Um künftig ausreichend Fachkräfte zur Verfügung zu haben, wünschen sich die Wirtschaftsvertreter eine Förderung der "qualifizierten Zuwanderung" sowie eine "Mobilisierung des heimischen Arbeitskräftepotenzials". Letztere soll durch die Forcierung überregionaler Vermittlung, einer Reform des Arbeitslosengeldes und dem Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten sowie Bonus-Modellen für Seniorinnen und Senioren und der Einführung des sogenannten Teilkrankenstands erfolgen.

Nachholbedarf ortet man bei der Wirtschaftskammer auch bei der Verkehrsinfrastruktur und plädiert für den Ausbau der Phyrn-Schober-Achse und Graz-Bruck sowie den dreispurigen Ausbau der A9 Phyrnautoban. Zudem sollen periphere Regionen bessere Anbindungen an öffentliche Verkehrsmittel erhalten.

Das könnte dich auch interessieren:

Unternehmensinsolvenzen sind 2023 um 17,3 Prozent gestiegen

Handel und Innenstadtinitiative ziehen erste positive Bilanz
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Ein buntes Programm für Groß und Klein gibt es am Spiel-Mit-Fest, das am 15. Juni von 10 bis 16 Uhr im Joanneumsviertel stattfindet. | Foto: Stadt Graz/Thomas Willenshofer
6

Für Groß und Klein
Ein spaßiger Tag beim Spiel-Mit-Fest am 15. Juni

Beim Spiel-Mit-Fest am 15. Juni haben ganze Familien die Gelegenheit einen spaßigen und spannenden Tag bei einem bunten Programm im Joanneumsviertel zu verbringen. GRAZ. Am Samstag, dem 15. Juni, wartet ein buntes Programm im Joanneumsviertel nicht nur auf die jungen Grazer, sondern auch auf ihre Eltern. Auch diese sollen beim "Spiel-Mit-Fest" animiert werden, gemeinsam mit ihren Kindern einen spielerischen Tag zu erleben. "Bei uns kommen auch die Eltern ins Tun", freut sich Organisatorin Inge...

Anzeige
Landeshauptmann Christopher Drexler holt Eh-renamtliche vor den Vorhang. Bis 20 Juni kann man jemanden nominieren, dessen Einsatz Anerkennung verdient" | Foto: Land Steiermark

Kommentar
Ehrenamt? Ehrensache!

Leistung und Sicherheit gehören zu den wichtigsten Grundsätzen unserer Politik. Das Ehrenamt bildet diese besonders gut ab. In Zeiten, in denen oft von Spaltung gesprochen wird, ist das ehrenamtliche Engagement vieler Steirerinnen und Steirer ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und das ‚Gute‘ in unserer Gesellschaft. Sie stellen das Gemeinwohl vor persönliche Befindlichkeiten, stärken mit ihrem Einsatz das Miteinander und übernehmen Verantwortung. Ob Rettung, Feuerwehr, Blasmusik oder...

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.