Im Grazer Süden
LH Drexler will Nationalstadion in der Steiermark

"Wir Steirer können mit mehr Selbstbewusstsein auftreten – ein Stadion fürs Nationalteam muss nicht in Wien stehen", fordert der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler. | Foto: Kanizaj
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  • "Wir Steirer können mit mehr Selbstbewusstsein auftreten – ein Stadion fürs Nationalteam muss nicht in Wien stehen", fordert der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler.
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Eine gewagte, aber nicht unlogische Folgerung: Das Fußball-Bundesland Steiermark soll die Heimstätte eines neuen Stadions fürs Nationalteam werden. Das würde auch die Debatten um internationale Spiele des SK Sturm beenden.

STEIERMARK. Stadiondebatten haben in Graz und der Steiermark eine lange Tradition. Sehr zum Leidwesen der Grazer Fußballfans, denn die Stadtregierung murkst seit rund zweieinhalb Jahren erfolglos an einer Lösung für Sturm und GAK herum.

LH Drexler will Stadion im Süden von Graz

Parallel dazu gibt es seit Längerem eine Debatte um den Bau und einen Standort für ein eigenes Nationalstadion für die Spiele des ÖFB-Nationalteams.
Jetzt bringt sich der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler in diese Diskussion ein – und will damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Er hat die Forderung aufgestellt, das Nationalstadion in der Steiermark, vorzugsweise im Süden von Graz in der Nähe des Schwarzl Freizeitzentrums, zu bauen.

Drexler setzt dabei auf den aktuellen Erfolgsrun der Steiermark: „Unsere steirischen Fußballmannschaften stellen aktuell mit sieben von 28 Mannschaften ein Viertel aller Profimannschaften. Und sie sind am besten Weg, mit dem Meistertitel in der Bundesliga, der zweiten Liga und der Regionalliga Mitte gleich drei Meistertitel in die Steiermark zu holen. Da würde sich das österreichische Fußball-Bundesland Nummer 1 als perfekter Boden für ein neues Nationalstadion anbieten“, ist Drexler überzeugt.

„Graz ist die Fußballhauptstadt Österreichs"

Damit wären wohl auch die internationalen Auftritte des SK Sturm gerettet, denn das neu zu bauende Stadion hätte jedenfalls die Tauglichkeit für die Champions League. „Es wäre eine Schande, dass wir nicht in der Lage sind, Champions League Spiele in Graz auszutragen und auch bei Fußballländerspielen außen vor sind“, kritisiert Drexler. 

Internationale Partys des SK Sturm wird es in der Merkur Arena nicht mehr geben. Daher wäre ein neues Stadion im Süden von Graz eine echte Lösung. | Foto: GEPA
  • Internationale Partys des SK Sturm wird es in der Merkur Arena nicht mehr geben. Daher wäre ein neues Stadion im Süden von Graz eine echte Lösung.
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Des Weiteren betonte der steirische Landeschef, dass sich der Bereich südlich von Graz für den Bau des Nationalstadions anbieten würde: „Es gab schon vor über 20 Jahren Überlegungen und eine Machbarkeitsstudie über ein Nationalstadion im Süden von Graz. Daher bin ich der Meinung, dass wir dort ein Nationalstadion errichten könnten“, erinnert Drexler an den visionären ÖVP-Landesrat Gerhard Hirschmann. Der genaue Standort sei zu prüfen, dass es aber ausreichend Kapazitäten im Süden von Graz gebe, stehe außer Streit. Auf den Punkt gebracht: „Es muss nicht immer alles in Wien beheimatet sein, es gibt auch gute Gründe, die Sportinfrastruktur außerhalb der Bundeshauptstadt zu fördern.“

Multifunktionsarena im Süden von Graz

Weitere Nutzungsmöglichkeiten, etwa als Multifunktionsarena für Konzerte und Ähnliches, sei zu überlegen. Immerhin gebe es mit Klaus Leutgeb einen der größten Konzertveranstalter in dieser Region. Drexler: „Ich erwarte mir von dieser Initiative, dass dadurch nicht nur sportliche, sondern auch wesentliche wirtschaftliche und kulturelle Impulse für die Steiermark entstehen.“

Angesprochen auf die Stadionsituation in der Landeshauptstadt Graz unterstrich der Landeshauptmann, dass der Ball eindeutig bei der Grazer Stadtregierung liege: Er habe bereits 2021 einen Stadiongipfel initiiert, seitdem sei leider nichts Nennenswertes passiert. „Auf jeden Fall die Stadt Graz gefordert, mit dem SK Sturm und dem GAK zu einer Einigung zu kommen. Was für mich aber allein schon aus Sicherheitsgründen außer Streit steht, dass es zwingend Investitionen in die Grazer Merkur-Arena benötigt!“

Hartberg wird nicht vergessen

Hohe Priorität hat jedenfalls eine Stadionlösung für den TSV Hartberg: „Ich möchte nicht erleben, dass Hartberg zwangsabsteigen muss, weil die Ligatauglichkeit für das Stadion aberkannt wird." Die Landesregierung habe einen Unterstützungsbetrag in der Höhe von bis zu 12 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Auch für den TSV Hartberg soll ein neues Stadion entstehen, das Land unterstützt mit 12 Millionen Euro. | Foto: Regionalmedien Steiermark
  • Auch für den TSV Hartberg soll ein neues Stadion entstehen, das Land unterstützt mit 12 Millionen Euro.
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Und Drexler nochmals abschließend zum Nationalstadion: „Derzeit stellt sich nicht die Frage, was für die Steiermark spricht, sondern vielmehr, ob es überhaupt Gründe geben kann, die gegen die Steiermark sprechen. Jedenfalls ist mir keine Verfassungsbestimmung bekannt, in der geschrieben steht, dass ein solches Stadion unbedingt in Wien stehen muss.“

Die „never-ending-story“ in Graz:

Nord-Süd-Teilung für GAK- und Sturm-Fans in Liebenau
Zwei-Stadien-Frage bleibt aktuell
Präsident Christian Jauk zettelt Diskussion um zweites Stadion wieder an

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