Unrundes Fest
Die Bühnen Graz feiern heuer 529-Jahre-Jubiläum
Oper, Schauspielhaus, Next Liberty und Co. – alle haben heuer etwas zu feiern. Die Bühnen haben all diese Anlässe zu einem durchaus ungewöhnlichen 529-Jahre-Jubiläum vermischt.
GRAZ. „Das ist Rinnersche Zahlenmystik, gewissermaßen ein Kunstwerk für sich“, scherze der steirische Landeshauptmann und Kulturreferent Christopher Drexler bei der Präsentation der geplanten Festivitäten in den Kultur-Hochburgen der Landeshauptstadt.
Viele Jubiläen, eine Feier am 24. Oktober
Wir dürfen Licht ins kulturelle Dunkel bringen: Bühnen-Graz-Geschäftsführer Bernhard Rinner sieht sich heuer in seinen Häusern mit einer Vielfalt von „Geburtstagen“ konfrontiert. So stehen 125 Jahre Grazer Oper und 125 Jahre Orpheum an. Dazu kommen jeweils 75 Jahre Vereinigte Bühnen und Bühnenverein Österreich, 60 Jahre Wiedereröffnung des Schauspielhauses, je 20 Jahre Bühnen Graz und Theaterservice-Gesellschaft. Macht 500 Jahre – plus 29 Jahre Next Liberty machen exakt das unrunde Jubiläum von 529 Jahren aus.
Festspiele auf allen Bühnen
Naturgemäß wollen auch alle Jubilare etwas zum Gelingen dieses besonderen Jahres beitragen. Oper-Intendant Ulrich Lenz setzt mit "Wilhelm Tell" das Eröffnungswerk von 1899 auf den Spielplan und wird mit "einer lange in Graz nicht gespielten Wagner-Oper" aufwarten.
Schauspielhaus-Chefin Andrea Vilter hingegen bringt große Österreicherinnen und Österreicher auf die Bühne: Unter anderem werden Maria Lazar und Johannes Nestroy große Auftritte in Graz haben. Übrigens, um die Zahlenspielereien noch eine Stufe weiter zu drehen: Vor 250 Jahren fand der Spatenstich für das Grazer Schauspielhaus statt.
Das Next Liberty wird im Bereich von Workshops einiges auf die Beine stellen, das Orpheum hat einen eigenen großen Jubiläumsauftritt, die Theaterservice-Gesellschaft wird all das hinter den Kulissen unterstützen.
Zwei Bücher, ein großes Fest
Als "Untermalung" des Festjahres gibt es auch eine historische Aufarbeitung der Grazer Bühnengeschichte. Diese Aufgabe hat kein Geringerer als der berühmte steirische Zeitgeschichtler Helmut Konrad übernommen. Er wird in einem Buch Graz in den Fokus rücken, ein zweites Werk (beide erscheinen im Molden-Verlag) beschäftigt sich mit den Landes- und Stadtbühnen quer durch Österreich. Seine erstmalige Arbeit mit dem launischen Künstlervolk beschreibt der penible Wissenschafter launig mit den Worten: "Schwierig, aber glücklich machend."
Das große Finale des Festjahres geht dann am 24. Oktober in der Grazer Oper über die Bühne. Es wird an diesem Abend aus allen Häusern Beiträge geben, einer der Höhepunkte wird ein gemeinsamer Auftritt von der oberösterreichischen Liedermacherin und Amadeus-Preisträgerin Ina Regen mit den Grazer Philharmonikern sein. Der große Abend geht dann übrigens nahtlos in die neunte Auflage von "Klanglicht" über, jenem Festival, bei dem die Innenstadt mit Lichtinstallationen bespielt wird.
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