Tunnelforschung
"Zentrum am Berg" ermöglicht Forschung im 1:1-Maßstab

Das Zentrum am Berg ist eine europaweit einzigartige Forschungs-, Entwicklungs-, Ausbildungs- und Trainingsstätte rund um den Bau und Betrieb von Untertageanlagen. Unlängst konnte sich Bundesminister Martin Polaschek im Rahmen eines Arbeitsbesuches ein Bild der Tunnelforschungsanlage machen. 

EISENERZ. Für Laien mag es wie die mehr oder minder simple Aneinanderreihung von schier endlosen Tunneln wirken, in Wahrheit jedoch ist das "Zentrum am Berg", wie die von der Montanuniversität Leoben geführte Einrichtung am Erzberg in Eisenerz heißt, ein europaweit einzigartiges Forschungs- und Entwicklungszentrum sowie Ausbildungs- und Trainingsstätte.

Die im Oktober 2021 eröffnete Anlage besteht aus zwei parallel geführten Straßentunnel sowie zwei parallel geführten Eisenbahntunnel, die durch originalgetreue Querschläge und auch Stollen verbunden sind. Insgesamt bietet die Anlage etwa vier Kilometer untertägige Versuchs- und Trainingsflächen und besitzt darüber hinaus auch eine obertägige Versuchsflächen für weitere Forschungsprojekte. "So etwas hatten wir in Österreich bisher nicht und können das jetzt entsprechend nutzen", betont Robert Galler, unter dessen fachkundiger Leitung das Zentrum am Berg steht.

Das "Zentrum am Berg" ermöglicht Übungseinsätze unter Tag zu realen Bedingungen. | Foto: Montanuniversität Leoben
  • Das "Zentrum am Berg" ermöglicht Übungseinsätze unter Tag zu realen Bedingungen.
  • Foto: Montanuniversität Leoben
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Forschung unter realen Bedingungen

Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Organisationen werde hier die Möglichkeit geboten, unter realen Bedingungen Forschung, Versuche und Übungseinsätze für Betreiberinnen und Betreiber sowie Nutzerinnen und Nutzer von Straßen- und Bahninfrastrukturen durchzuführen. Darüber hinaus können aerodynamische Fragestellungen zur Erhöhung der Sicherheit im Untertagebau und zur Materialentwicklung untersucht werden.

Galler, der neben dem Zentrum am Berg auch den Lehrstuhl für Subsurface Engineering an der Montanuniversität Leoben leitet, ist davon überzeugt, dass die Anlage nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht von enormem Wert ist. "Die Anlage ist europaweit einzigartig, was bedeutet, dass wir hier sehr viele internationale Gäste haben, wodurch die Region sehr gut belebt wird", berichtet der Leiter, dem es wichtig ist, auch immer wieder Entscheidungsträger am Zentrum am Berg begrüßen zu dürfen. „Viele Fragestellungen des Untertage-Infrastrukturbaus können nur im Realmaßstab untersucht, validiert, gelehrt und trainiert werden", so Galler. Am Freitag hatte er die Gelegenheit, Bundesminister Martin Polaschek die Forschungsanlage "im Maßstab 1:1" vorstellen zu dürfen.

„Österreich ist ein Land der Forschung und Wissenschaft und auch der Berge. Seit der Eröffnung ist das Zentrum am Berg ein Beweis für Exzellenz und Zukunft. Die Montanuniversität Leoben hat damit wahrlich etwas Einzigartiges geschaffen.“
Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Bundesminister Martin Polaschek (li.) wurde von Departmentleiter Robert Galler durch das Zentrum am Berg geführt.  | Foto: Montanuni/Luschin
  • Bundesminister Martin Polaschek (li.) wurde von Departmentleiter Robert Galler durch das Zentrum am Berg geführt.
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Auf den Ernstfall vorbereiten

Am Zentrum am Berg werden zahlreiche Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit internationalen Forschungs- und Industriepartnern durchgeführt. Beispiele dafür sind das "IGNITE"-Projekt, zur verbesserten Abschätzung der Entstehungsgefahr von Waldbränden und "MED1stMR", ein Mixed-Reality-Trainingssystem zur Vorbereitung von medizinischen Ersthelfern auf stressige und hochkomplexe Katastrophensituationen. Dieses Projekt ist einbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Wahrscheinlichkeit von Naturkatastrophen aufgrund des fortschreitenden Klimawandels von großer Bedeutung.

Weitere Informationen erhältst du auf der Website des "Zentrum am Berg".

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