Konzert in Trofaiach
Seitinger & Maierhofer versprühten musikalischen Charme
Mit viel Wortwitz, Virtuosität und einer ganzen Palette an Emotionen bescherten Seitinger & Maierhofer & Friends dem Publikum im Museumsdepot Trofaiach einen unterhaltsamen Abend.
TROFAIACH. Geschichten von Alltäglichem, von Lokalkoloriten und emotionalen Ausnahmezuständen erzählten Seitinger & Maierhofer auf eine ausgesprochen harmonische Weise mit ihren jeweiligen Instrumenten. Wunderbar klangen die Stimmen von Johanna Seitinger (Gesang) und Lukas Maierhofer (Gesang, Gitarre), Jonny Kölbl an der Steirischen Ziehharmonika und Percussion, Klaus Fürstner am Schlagzeug und Tobias Steinrück am Bass. Dass jeder ein Ass an seinem Instrument war, machten die Soli mehr als deutlich.
Kopfkino weit geöffnet
Die Musiker sangen von der aussterbenden Kultur der Beislsitzer („Bahnhofscafé”), Frauen, die stalken („Agnes“), Frauen, die gestalkt werden („Karin“), dem Traum von flotten Dreiern („Ménage à trois“) oder dem Umgang mit einer Trennung („500 Kilometer“). Die Türen zum Kopfkino wurden weit geöffnet und luden alle ein, die Geschichtenerzähler*innen, Liedermacher*innen und ihresgleichen schätzen.
Durch die vielseitige Besetzung bekam jedes Lied den Mantel, der ihm am besten stand, geschneidert zusammen mit umtriebigen Musikern der österreichischen Musiklandschaft. Sogar in perfektem Französisch ("La vie en rose") wurde gesungen, was eine ganz eigene Atmosphäre schuf, aber auch traditionelle Lieder in ganz eigenem Stil oder mit neuem Text vorgetragen.
Exoten aus dem Mürztal
Seitinger&Maierhofer ist ein Liedermacher*innen-Duo, bestehend aus Johanna Seitinger und Lukas Maierhofer. Sie sind ursprünglich Dorfkinder aus verfeindeten Ortschaften. Die Legende besagt, dass es in ihrer Heimat im Mürztal seit jeher Tradition ist, jedes Fußballmatch zwischen den beiden Ortschaften (Stanz und Veitsch) mit einer fröhlichen Schlägerei ausklingen zu lassen. Die beiden Exoten beobachteten diese ländlichen Spektakel mit gewissem Sicherheitsabstand und entschlossen sich zur Gegenbewegung, nämlich friedlich miteinander Musik zu schreiben.
Ihre Herkunft lassen sie dabei allerdings nicht hinter sich, sondern verwenden sie als Grundbaustein ihrer Musik. Klanglich balanciert das Kollektiv zwischen österreichischer Volksmusik, Jazz und anschmiegsamen Pop.
Neben den originären Eigenkompositionen haben sich Seitinger&Maierhofer einigen Klassikern angenommen: darunter „Feierobnd“ (Anton Günther), „Dirndl bist stolz“ und „Schau schau wia’s regnen tuat“.
Die Oma würde sich freuen
Traditionelle Lieder, zu denen Seitinger&Maierhofer persönlichen Bezug haben. „Meine Oma hat ‚Schau schau wia’s regnen tuat‘ noch gesungen, als sie, durch Demenz, die Namen ihrer Kinder schon nicht mehr wusste“, erzählte Johanna Seitinger. „Als Kinder sind wir immer geflüchtet, wenn sie’s angestimmt hat. Heute gehört es nicht nur zu mir, sondern auch zu unserem Programm. Allerdings in einer ganz eigenen Version. Sie würde sich darüber freuen.“
Viel Freude hatte an diesem Abend auch das Trofaiacher Publikum, nicht zuletzt durch die launige Moderation von Lukas Maierhofer. Nach viel Applaus und einigen besonderen Zugaben, kündigte die Band an, in Zukunft gerne bald wieder in Trofaiach aufzutreten.
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