Coronavirus
Die Hauptempfänger der Kurzarbeitsgelder während der Pandemie

Das teuerste Instrument der Unternehmenshilfen in der Coronazeit war die Kurzarbeit. | Foto: Pixabay/Free-Photos
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Es gibt sicherlich Diskussionen darüber, ob alle Unternehmen, die Kurzarbeitsförderungen erhalten haben, tatsächlich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten waren. Während das Programm dazu gedacht war, Arbeitsplätze zu sichern und Unternehmen in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen zu unterstützen, könnten einige Unternehmen möglicherweise die Kurzarbeitsregelungen genutzt haben, obwohl sie nicht unbedingt in einer akuten wirtschaftlichen Notlage waren, wie eine Liste verrät.

ÖSTERREICH. Fast 48 Milliarden Euro hat Österreich die Covid-Pandemie gekostet. Das Motto der damaligen Regierung: „Koste es was es wolle!“ Und es hat gekostet. Während 2020 insgesamt knapp 5,5 Mrd. und 2021 rund 3,7 Mrd. Euro an Kurzarbeitsbeihilfen ausbezahlt wurden, kamen im Jahr 2022 rund 626 Mio. Euro dazu.

Laut Daten der ORF-"Zeit im Bild" waren die AUA und der Flughafen Wien die beiden größten Nutznießer, wobei die AUA 261 Millionen Euro und der Flughafen Wien 107 Millionen Euro erhielt. Neben anderen Fluglinien erhielten auch Eurowings (8,5 Mio. Euro), Laudamotion (1,6 Mio. Euro), Turkish Airlines (1,2 Mio. Euro), Emirates (1,1 Mio. Euro) und die russische Aeroflot (950.000 Euro) Kurzarbeitsgelder.

„Koste es, was es wolle“, hat Ex-Kanzler Kurz (links) zu Beginn der Coronavirus-Pandemie im März 2020 als Leitspruch ausgegeben, „um Arbeitsplätze zu sichern“.  | Foto: RMA
  • „Koste es, was es wolle“, hat Ex-Kanzler Kurz (links) zu Beginn der Coronavirus-Pandemie im März 2020 als Leitspruch ausgegeben, „um Arbeitsplätze zu sichern“.
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Flughafen, XXXLutz und Co

Des Weiteren erhielt die Vienna International Airport Security Services Ges.m.b.H. fast 25 Millionen Euro. Andere Großempfänger erstreckten sich über alle Branchen der Wirtschaft, darunter XXXLutz (42 Mio. Euro), Casinos Austria (40 Mio. Euro), Magna und Swarovski (je 38 Mio. Euro). Zu den 15 größten Empfängern gehörte neben vielen Industriebetrieben auch die Staatsoper (23 Mio. Euro).

Unternehmen mit Glücksspiellizenzen in Österreich erhielten zusammen rund 75 Millionen Euro für Kurzarbeit, darunter die Österreichischen Lotterien mit rund 2,45 Millionen Euro im Sommer 2020. Der ORF vermerkte, dass deren Hauptgeschäft über die Website läuft und die Trafiken, die immer geöffnet waren. Der ORF selbst gab an, 4,4 Millionen Euro Kurzarbeitshilfe in Anspruch genommen zu haben.

Der Rechnungshof hat bereits 2022 kritisiert, dass die Vergabe von Corona-Kurzarbeit nach laufend wechselnden Richtlinien und wenig transparent erfolgt sei.  | Foto: Weingartner-Foto / picturedesk.com
  • Der Rechnungshof hat bereits 2022 kritisiert, dass die Vergabe von Corona-Kurzarbeit nach laufend wechselnden Richtlinien und wenig transparent erfolgt sei.
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Tadel von Rechnungshof bereits 2022

Von den drei großen Telekommunikationsunternehmen beantragte nur T-Mobile Kurzarbeit und erhielt 2,6 Millionen Euro, obwohl das Unternehmen im selben Jahr 97 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftete. Bei den Handelsketten erhielt Interspar 4,5 Millionen Euro für die über 1.000 Beschäftigten in den Restaurants von Interspar und der Tochter Maximarkt, während die Rewe-Gruppe (Billa, Penny) nur einige Tausend Euro erhielt und einzelne ADEG-Händler stärker gefördert wurden.

Der Rechnungshof kritisierte bereits 2022, dass die Vergabe von Corona-Kurzarbeit nach sich ständig ändernden Richtlinien und wenig transparent erfolgt sei. Allein im ersten Jahr (März 2020 bis März 2021) habe es eine systematische Überförderung von insgesamt 500 Millionen Euro gegeben.

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