Nur Sobotka schlechter
Lena Schilling stürzt im Vertrauensindex ab

Die Vorwürfe gegenüber der grünen EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling lassen ihre Umfragewerte in den Keller rasseln. | Foto: Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com
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Die Vorwürfe gegenüber der grünen EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling lassen ihre Umfragewerte in den Keller rasseln. Im aktuellen APA-OGM-Vertrauensindex stürzt sie in noch nie da gewesenem Ausmaß um 33 Punkte auf einen Vertrauenswert von minus 50 ab und belegt damit den vorletzten Platz im Ranking. Hinter Schilling liegt nur mehr Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP). Auch FPÖ-Chef Herbert Kickl genießt mehr Vertrauen als die Jungpolitikerin der Grünen.

ÖSTERREICH. Rund drei Wochen vor der EU-Wahl liegen die Vertrauenswerte der grünen Spitzenkandidatin im Keller. Aber auch die anderen EU-Spitzenkandidaten verloren im APA-OGM-Vertrauensindex gegenüber der letzten Befragung von Ende Februar. Reinhold Lopatka (ÖVP) gab im Saldo aus "Vertrauen" und "kein Vertrauen" drei Punkte auf nunmehr minus 15 ab, Andreas Schieder (SPÖ) verlor zwei Punkte auf ebenfalls minus 15, Harald Vilimsky (FPÖ) fünf Punkte auf nunmehr minus 40, und Helmut Brandstätter (NEOS) büßte vier Punkte auf jetzt minus zehn ein. "Wahlkampf ist eben kein Sympathiewettbewerb", kommentiert OGM-Chef Wolfgang Bachmayer die aktuellen Umfragewerte. 

Die Causa rund um Schilling scheint auch an der grünen Parteispitze nicht spurlos vorübergegangen zu sein: Bundessprecher Werner Kogler und Klubobfrau Sigrid Maurer verloren 6 bzw. 4 Punkte auf jetzt -24 bzw. -29. Der Grüne mit den höchsten Vertrauenswerten ist indes Gesundheuts- und Sozialminister Johannes Rauch. Er kommt auf einen Vertrauenssaldo von plus 5.

Zwar verbesserte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka seinen Vertrauenssaldo um sechs Punkte, mit minus 55 liegt er allerdings nach wie vor auf dem letzten Platz im Vertrauensindex. | Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf
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SPÖ Chef Babler legt wieder zu

Hinter Schilling den zweitgrößten Absturz mit minus zehn Punkten auf jetzt minus 31 legte Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) hin. "Die Sympathie für eine 41-Stunden-Woche wurde - auch wenn sie das nicht so gesagt haben sollte - von der SPÖ konsequent thematisiert", meinte Bachmayer.

Die Causa Schilling verdeckt andere, teils bemerkenswerte Veränderungen beim Politivertrauen. So hat etwa SPÖ-Chef Andreas Babler fünf Punkte dazu gewonnen (jetzt -23) und gleicht damit seinen Absturz von Februar wieder aus, als er von Parteigranden und Spitzengewerkschaftern aus der eigenen Partei offen kritisiert wurde, wie der OGM-Chef erinnert.

Van der Bellen an der Spitze

Positive Nachrichten gibt es auch für einige ÖVP-Politiker. Kanzler Karl Nehammer (+2 auf -27), Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (+6 auf -55, dennoch Letzter im Ranking), Klubobmann August Wöginger (+3 auf -28) und Außenminister Alexander Schallenberg (+2 auf -8) konnten das in sie gesetzte Vertrauen in kleinen Schritten verbessern – auch wenn sie weiterhin im Vertrauensminus stecken.

An der Spitze der Vertrauenspyramide stehen weiter Bundespräsident Alexander Van der Bellen (+1 auf +23) und Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) (+2 auf +10). Der grüne Gesundheitsminister und ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher (+3) sind die einzigen Regierungsmitglieder mit positiven Vertrauenswerten.

Für den APA-OGM-Vertrauensindex wurden zwischen 8. und 15. Mai 1.341 Online-Interviews mit wahlberechtigten Österreichern ab 16 Jahren durchgeführt. Die maximale Schwankungsbreite beträgt +/- 2,7 Prozent. | Foto:  APA-Grafik / picturedesk.com
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Karas zur Causa Schilling: "Charakter entscheidend"

Seit vergangenen Dienstag steht Lena Schilling im Zentrum der heimischen Medienberichterstattung. In einer Recherche des "Standard" werden der 23-Jährigen zahlreiche Verfehlungen vorgeworfen. Die weitestgehend anonymen Anschuldigungen haften seither fest an der Jungpolitikerin. Neben einer Klage soll auch schon eine Anzeige wegen Verleumdung gegen Schilling eingebracht worden sein.

Danach gefragt, äußerte sich diese Woche auch der abgehende EU-Parlamentarier Othmar Karas zur Causa: "Ich kenne Frau Schilling aus zwei persönlichen Begegnungen. Da ist sie mir als eine junge, sehr engagierte Frau aufgefallen, die die übernommene Spitzenkandidatur für die Grünen sehr ernst nimmt, und die auch bereit ist, dazuzulernen. Was mich irritiert hat, war ihre Aussage, dass der Charakter nichts mit der politischen Tätigkeit zu tun habe. Das halte ich grundsätzlich für falsch. Für mich ist der Charakter entscheidend dafür, warum und wie man Politik macht", so Karas.

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