Montanuniversität Leoben
Theresa Sattler forscht an der Verwertung von Dämmwolleabfall

Theresa Sattler hat sich als Forschungsziel gesetzt, Mineralwolle zu recyceln.  | Foto: Theresa Sattler
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  • Theresa Sattler hat sich als Forschungsziel gesetzt, Mineralwolle zu recyceln.
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Die junge Wissenschaftlerin Theresa Sattler forscht an der Montanuniversität Leoben im Rahmen ihrer Dissertation an dem Recycling und der Verwertung von Mineralwolleabfällen. 

LEOBEN. Um die Umwelt zu schonen und Energie zu sparen, macht es Sinn, Häuser ausreichend zu dämmen. Mineralwolle, ein künstlich hergestelltes Material, wird seit vielen Jahrzehnten von Häuslbauern als Dämmmaterial eingesetzt. Wenn ein Haus abgerissen wird, wird der Mineralwolleabfall derzeit deponiert, obwohl es durchaus ein Verwertungs- und Recyclingpotenzial gäbe.

Dämmmaterial aus Mineralwolle wird künstlich hergestellt. | Foto: Theresa Sattler
  • Dämmmaterial aus Mineralwolle wird künstlich hergestellt.
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Theresa Sattler vom Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben forscht genau an diesem Thema. Ihr Projekt „Recycling künstlicher Mineralfasern“ ist das erste und zurzeit einzige Forschungsprojekt in Österreich, das sich mit der Verwertung und dem Recycling von Mineralwolleabfall beschäftigt.

Nicht deponieren, sondern recyceln

Dämmwolleabfall wird derzeit in „Big Bags“ deponiert und das ist mit hohen Kosten und mit dem Verbrauch des wertvollen Deponieraums verbunden. Um die Mineralwolle besser zu deponieren, wurde der Prozess zuerst im Labormaßstab nachgestellt und dazu ist das Material zerkleinert, zementgebunden und brikettiert worden. „Wir konnten sehen, dass dieser Vorgang die geotechnischen Eigenschaften für eine Deponierung erheblich verbessert“, schilderte Theresa Sattler. Das Ziel ihres Projekts liege aber im Recycling und in der Verwertung von Mineralwolleabfall und deshalb beschäftige sie sich nun auch damit, die Abfälle in den Produktionskreislauf zurückzuführen oder in der Zementindustrie und dem Bergversatz zu verwerten. „Eine mögliche Verwendung ist hierbei der Einsatz zur Stabilisation von einsturzgefährdeten Hohlräumen“, erklärte die junge Wissenschaftlerin.

Einzug in die Legislative

Einen bemerkenswerten Erfolg kann die Forscherin bereits verbuchen: Ihre Forschungsergebnisse bilden eine wissenschaftliche Grundlage für die Änderung der Deponieverordnung in Bezug auf Mineralwolleabfälle. Ab 2027 besteht ein Deponierungsverbot für Mineralwolleabfälle und die Abfallverzeichnisverordnung wurde ebenso novelliert. „Ich freue mich, dass ich mit meinen Forschungsergebnissen zu einer Verbesserung unserer Umwelt beitragen kann“, so Sattler.

Zur Person

Theresa Sattler maturierte am Musikgymnasium Dreihackengasse in Graz und wollte eigentlich an der Grazer Universität für Musik und darstellende Kunst Orgel studieren. Im Zuge eines Ferialpraktikums an der Technischen Universität Graz entdeckte sie aber ihre Liebe zur Technik und entschied sich dann für das Studium der Erdwissenschaften. Bereits während ihres Studiums in Graz gab es Verbindungen zur Montanuniversität und nun arbeitet sie hier auch im Rahmen ihrer Dissertation am Recycling von Mineralwolleabfall. Im März erhielt sie für ihre ausgezeichnete Forschungsarbeit den Wissenschaftspreis für Montanistinnen.

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