Institut für Familienförderung
Die Digitalisierung richtig nutzen

Erwachsene sollten den Kindern dabei helfen, sich eine bestimmte Distanz gegenüber digitalen Medien zu bewahren.  | Foto: pixabay
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  • Erwachsene sollten den Kindern dabei helfen, sich eine bestimmte Distanz gegenüber digitalen Medien zu bewahren.
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Die rasante Digitalisierung der vergangenen Monate bringt viele Chancen, vor allem für die jüngere Generationen birgt sie aber auch so manches Risiko.

Durch die Corona-Pandemie hat sich die digitale Nutzung über alle Generationen hinweg rasant vervielfacht: Homeschooling, Online-Shopping oder Videokonferenzen sind zum Alltag geworden. Viele dieser Errungenschaften sind durchaus sinnvoll, können aber – im Übermaß – auch Gefahren mit sich bringen, vor allem für Kinder und Jugendliche. Umso herausfordernder ist es für Eltern, täglich die richtige Balance zwischen analoger und digitaler Zeit zu finden.

Faszination der digitalen Welt

In sozialen Netzwerken können sich Kinder und Jugendliche austauschen, Fotos, Videos und Links teilen, Interessensgruppen bilden, gemeinsam Spiele spielen, chatten oder neue Kontakte knüpfen. Heranwachsende nutzen soziale Netzwerke vor allem für das Identitäts- und Beziehungsmanagement: Sich selbst darzustellen, mit verschiedenen Identitäten zu experimentieren, das Freundesnetzwerk anhand einer Freundesliste abzubilden, die Positionierung innerhalb einer Peergroup oder der Schulklasse zu stärken und den Kontakt zu Gleichaltrigen zu halten. Vor allem Spiele bieten jungen Heranwachsenden eine Welt, in der sie sich ausprobieren können, mit Problemen konfrontiert werden und diese auch lösen können. Sie haben die Möglichkeit, eigene Entscheidungen zu treffen, für die sie ganz alleine geradestehen. Das gibt ihnen das Gefühl, stolz auf sich sein zu können, weil sie eine schwierige Aufgabe erfolgreich gemeistert haben.

Unterschätzte Gefahr

Vor allem aber die bei Kindern beliebte "elternfreie Zone" in den sozialen Netzwerken verleitet dazu, sich auch außerhalb von Grenzen zu bewegen. "Cybermobbing, pornografische Selfies oder Videomaterialien sind nur einige der möglichen Risiken. Auch exzessiver Spielekonsum, die halbe Nacht lang, veränderter Tag-Nacht-Rhythmus oder der Verlust an Interesse oder Hobbys lassen viele Eltern verzweifeln. Dann nämlich beginnt die Abhängigkeit, die Sucht nach Ersatzwelten, die sich Kinder mittels Computerspielen oder ,Freunden‘ im Chatroom schaffen", betont Sabine Wirnsberger, die Geschäftsführerin des Institutes für Familienförderung. 

Sabine Wirnsberger, Geschäftsführerin des Institutes für Familienförderung | Foto: Wirnsberger
  • Sabine Wirnsberger, Geschäftsführerin des Institutes für Familienförderung
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Klare Regeln aufstellen

Es würde den Kindern aber nur wenig helfen, die Techniken negativ zu bewerten oder zu verharmlosen. Vielmehr sei es Aufgabe der Erwachsenen Regeln aufzustellen und Kindern zu helfen, sich eine bestimmte Distanz gegenüber digitalen Medien zu bewahren. "Dazu ist es aber notwendig, dass wir uns auf konstruktive Weise mit den Folgen der Digitalisierung auseinandersetzen", betont Wirnsberger. "Wir müssen uns unter anderem fragen, welche Einwirkung digitale Medien auf die Entstehung der Sprache haben, wie kindliche Kreativität und Fantasie beeinflusst werden? Kommt es zu einer Beeinträchtigung der Realitätswahrnehmung durch die ständige Konfrontation mit der ,Realität aus zweiter Hand‘? Wirkt sich stundenlanges Nutzen der digitalen Medien auf die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit aus?", führt Wirnsberger aus und appelliert: "Jetzt liegt es an Eltern, Lehrenden und der Gesellschaft, Kinder und Jugendliche im Umgang mit den neuen Geräten und deren Möglichkeiten zu begleiten."

Erwachsene sollten den Kindern dabei helfen, sich eine bestimmte Distanz gegenüber digitalen Medien zu bewahren.  | Foto: pixabay
Sabine Wirnsberger, Geschäftsführerin des Institutes für Familienförderung | Foto: Wirnsberger
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