Leoben: Petra Kary im Gespräch
"Amtsarzt sein, das ist mehr als nur impfen"
Seit 2003 ist Petra Kary als Amtsärztin in Leoben tätig. Ihr Aufgabengebiet beschreibt die gebürtige Leobenerin als vielfältig, interessant und abwechslungsreich, denn es umfasst weit mehr als lediglich die Durchführung von Impfaktionen und Führerscheinuntersuchungen.
LEOBEN. Impfaktionen und Führerscheinuntersuchungen – das ist das erste, das vielen Menschen beim Wort "Amtsarzt" in den Sinn kommt. Kürzlich rückte die Berufsgruppe zudem durch die Diskussionen rund um die Corona-Impfungen und Impfbefreiungen stärker in den Fokus der Öffentlichkeit. Dass Amtsärzte ein weitaus breiteres und abwechslungsreicheres Aufgabenfeld haben, zeigt ein Gespräch mit Petra Kary. Die 57-jährige Leobenerin ist seit dem Jahr 2003 als Amtsärztin im Bezirk Leoben tätig. Das Bild, das sie von dieser Tätigkeit zeichnet: "vielfältig, interessant und überaus abwechslungsreich."
Breit gefächerter Aufgabenbereich
"Ein Amtsarzt ist ein Arzt im öffentlichen Gesundheitsdienst, der nicht kurativ tätig ist, sondern in erster Linie Sachverständiger ist," stellt Petra Kary gleich zu Beginn klar, "alles was ich tue, beruht auf gesetzlichen Grundlagen. Es gibt für jede meiner Tätigkeiten ein sogenanntes Materiengesetz und danach arbeite ich." Ihr Aufgabenbereich ist dementsprechend breit gefächert und reicht vom Erstellen medizinischer Gutachten in den unterschiedlichsten Bereichen bis hin zu Kontroll- und Aufsichtstätigkeiten.
So fällt etwa die Tuberkulosebekämpfung und -fürsorge ebenso in den Tätigkeitsbereich wie die gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen nach dem Prostituiertengesetz, die Substitutions-Dauerverschreibungen oder das Erstellen von umweltmedizinischen Gutachten im Rahmen von Umweltverträglichkeitsprüfungen.
Schwierige Suche nach Amtsärztinnen
Den wenigsten Menschen sei dies jedoch bewusst, wie Petra Kary erklärt:
"Es wird aber auch nie kommuniziert, dass es solche Dinge überhaupt gibt und dass das auch gemacht wird. Deshalb glauben viele, ein Amtsarzt – das ist nur Impfung und Führerschein. Etwas anderes kennt man nicht."
Petra Kary, Amtsärztin im Bezirk Leoben
Das fehlende Wissen über die Tätigkeiten von Amtsärzten prägt auch das vorherrschende Bild in der Bevölkerung und erklärt zu einem gewissen Grad, warum sich in einigen Bezirken der Steiermark die Stellen nur schwer besetzen lassen, meint Kary. Liezen ist beispielsweise seit fast drei Jahren auf der Suche nach einer geeigneten Besetzung für die Stelle. Bisher leider erfolglos (mehr dazu im Beitrag).
Starker Zusammenhalt im Haus
Eine besondere Stütze stellen für die Leobener Amtsärztin auch die beiden Koleginnen Katrin Kargl, die Kary als Office Managerin zur Seite steht, sowie Gesundheitsaufseherin Sarah Maßanbauer dar. So hatte die Corona-Pandemie trotz zahlreicher Herausforderungen auch einen positiven Aspekt: In den vergangenen beiden Jahren sei das Miteinander und der Zusammenhalt im eigenen Haus – der Bezirkshauptmannschaft Leoben – noch stärker geworden. "Es arbeitet jeder je nach seinen zeitlichen Ressourcen an Corona und dadurch teilt sich die Last", berichtet Kary.
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