Bürgermeister privat
Kurt Wallner über die meditative Wirkung des Waldes
Im Gespräch mit MeinBezirk.at erzählt Kurt Wallner von seinem Weg in die Politik, die Kunst der Psychohygiene und seine Leidenschaft fürs Kochen. Der Bürgermeister der Stadt Leoben verrät zudem, wohin es ihn zieht, wenn er Abstand vom Alltag braucht.
LEOBEN. Das Engagement für die Gemeinschaft begleite ihn schon seitdem er 14 Jahre alt war, erinnert sich Kurt Wallner. Begonnen habe es unpolitisch, mit Sport und Fußballturnieren sowie den "5-Uhr-Tees". Mit der Gründung einer Jugendorganisation machte er schließlich 17-jährig den Schritt in die Politik, nicht wissend, dass er einmal Bürgermeister der Stadt Leoben werden würde. "Das habe ich zuerst überhaupt nicht geplant. Der Gedanke ist erst 2010 entstanden", meint Wallner. Von da an habe er sukzessive darauf hingearbeitet.
"Mit der Angelobung am 6. Februar 2014 hat für mich ein neues Leben begonnen."
Kurt Wallner, Bürgermeister der Stadt Leoben
Das Amt sei fordernd und bildend zugleich. Besonders schätze er den Austausch mit den unterschiedlichen Persönlichkeiten, wobei es auch Begegnungen gebe, die belasten. "Man entwickelt ein Mitgefühl für Menschen in schwierigen Situation oder mit schweren Schicksalen", schildert Wallner. So etwas schwinge dann im Unterbewusstsein weiter.
Die meditative Wirkung des Waldes
Das Schlagwort sei "Psychohygiene" meint Wallner. Er selbst gehe dazu gerne in den Wald spazieren. "Das ist wie Meditieren. Durch den Weg und das Gehen erholen sich Körper und Geist. Was auch interessant ist: Oft kommen kreative Ideen oder man findet in der Natur Antworten", erläutert Wallner. Ein gesunder Lebensstil habe für ihn in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. "Wenn man nie für Ausgleich sorgt, immer nur Stress hat, das tut dem Körper nicht gut", so der Leobener Bürgermeister. Seit dem heurigen Jahr schaue er daher ganz besonders auf seine Ernährung und darauf, regelmäßig Bewegung zu machen. Er genieße aber auch die Zeit mit seiner Partnerin, der Familie und guten Freunden, Kulturveranstaltungen zu besuchen oder auf Reisen zu sein. "Es geht um den Tapetenwechsel, darum, andere Eindrücke zu gewinnen und auch um den Spaß."
Und wie sieht es mit versteckten Talenten aus? "Zum Handwerker bin ich nicht wirklich geboren, aber Kochen ist schon etwas, was mich interessiert", verrät der Leobener Bürgermeister. Vorspeisen und kalte Gerichte würden ihm super gelingen. "Beim Fleisch oder auch beim Fisch mache ich große Fortschritte, aber da ist noch Luft nach oben", schmunzelt Wallner. Auch das Fotografieren liege ihm, da er ein Auge fürs Wesentliche habe. "Was mir auch gefällt, ist Singen", gesteht der Leobener Bürgermeister.
Konsequenzen spontaner Entscheidungen
Müsste sich Kurt Wallner mit drei Adjektiven beschreiben, würde er sich als ehrlich, fleißig und kreativ beschreiben. Empathisch sei er darüber hinaus auch noch, und umsetzungsorientiert. Vielleicht sei er oft zu spontan, überlegt Wallner. "Aber da lerne ich, damit umzugehen. Es ist ja so, wenn man spontan eine Entscheidung trifft und damit etwas in Bewegung setzt, muss man die Herausforderung annehmen und im Notfall eingestehen, dass man sich geirrt hat ", führt der Leobener Bürgermeister aus. So verfüge er auch über einen "imaginären Ideenfriedhof", lacht Wallner - nicht jede Idee sei umsetzbar.
Und was würde der Leobener Bürgermeister sich für die Stadtgemeinde wünschen, wenn Geld keine Rolle spielen würde? "Dann wäre alles perfekt", meint Wallner kurz und spricht über fertige Schulzentren und Kinderbetreuungseinrichtungen, Rad- und Gehwege, Sport- und Veranstaltungsstätten, sanierten aber leistbaren Gemeindewohnungen. Die Liste, so der Anschein, könnte er unendlich lange fortsetzen.
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