Projekt Alianza Österreich-Argentinien
Mehr Fokus auf das eigene Wohlergehen

Thomas Lanzer-Breitfuß und Barbara Lanzer (2. und 3. von links) begrüßten in der Früh die Gäste auf ihrem Hof. | Foto: Angelika Kern
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Im Rahmen des Projektes "Alianza" besuchten am vergangenen Freitag Landwirte aus der ganzen Steiermark den Mötschlmeierhof in Oberaich. Thema das Besuchs: Soziale Nachhaltigkeit/Persönliches Wohlergehen.

BRUCK AN DER MUR. Barbara Lanzer und Thomas Lanzer-Breitfuß betreiben einen großen Biobauernhof in Oberaich/Bruck an der Mur. Der Schwerpunkt der Produktion liegt im Bereich des Styria Beefs, es gibt aber auch Getreide-, Gemüse- und Streuobstanbau. Vermarktet werden die Produkte frisch und in höchster Qualität im eigenen Hofladen – d.h. es gibt für das Landwirtehepaar immer viel zu tun. Dabei nicht auf das eigene Wohlergehen zu vergessen ist daher eine Kunst.

Thomas Lanzer-Breitfuß und Barbara Lanzer betreiben einen großen Bio-Bauernhof in Oberaich/Bruck an der Mur. | Foto: Angelika Kern
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Genau dieses Thema stand im Mittelpunkt des Austauschbesuches bei Familie Lanzer. Gekommen sind rund 15 Bäuerinnen und Bauern aus der ganzen Steiermark, um sich ein Bild von der Arbeitsweise von Familie Lanzer zu machen, wie man dabei auf das eigene Wohlergehen achten kann und welche Erfahrungswerte die beiden bisher damit gemacht haben. Diskutiert wurde auch, welche Herausforderungen man dabei begegnet und welche Chancen und Vorteile daraus entstehen können.

Einblick in die Arbeitsweise

Gleich in der Früh bekamen die Gäste einen Einblick in den Hof; Barbara Lanzer und Thomas Lanzer-Breitfuß begrüßten die Gäste direkt am Hof, führten durch den Hofladen sowie das Gelände rund um den Hof und erklärten dabei, wie sie ihren oft sehr herausfordernden Arbeitsalltag gestalten. "Der Hofladen ist ein Herzensprojekt von mir", gesteht Babara Lanzer. "Wir haben damit im Jahr 1987, damals noch mit meinen Eltern begonnen; 2003 habe ich übernommen und das ganze noch einmal intensiviert."

Barbara Lanzer und Thomas Lanzer-Breitfuß erklären im Hofladen ihre Arbeitsweise. | Foto: Angelika Kern
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Die Produktpalette hat sich seither massiv geändert: "Stand früher vor allem das Schweinefleisch im Mittelpunkt, haben wir mittlerweile auf Rinder umgestellt", erzählt Lanzer-Breitfuß. Die Tiere werden am Hof gezüchtet, wachsen in Mutterkuhhaltung auf und werden in zwei Partnerbetrieben in der Steiermark geschlachtet. "Das ganze passiert innerhalb kürzester Zeit und möglichst schonend für die Tiere", verspricht Lanzer-Breitfuß.
Im Hofladen werden aber nicht nur die eigenene Produkte, sondern auch jene von Partnerbetrieben vermarktet: "Die kennen wir natürlich alle persönlich und da vertrauen uns unsere Kunden auch", betont Lanzer.

Diskussion und wissenschaftlicher Input

Nach dem Rundgang am Hof ging es mit Diskussionsrunden weiter; auch wissenschaftlicher Input wurde geboten, und zwar von Ika Darnhofer von der Universität für Bodenkultur. Sie beschäftigt sich in ihrer Forschung mit Fragen zur Entscheidungsfindung am Hof und der Resilienz bäuerlicher Familienbetriebe. Sie nähert sich dem Thema Nachhaltigkeit, insbesondere der sozialen, aus der wissenschaftlichen Perspektive.

Der Hofladen von Familie Lanzer. | Foto: Angelika Kern
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In den nächsten Wochen und Monate sind weitere fünf Hofbesuche in der gesamten Steiermark geplant. Im Fokus steht dabei immer die Nachhaltigkeit, jedoch aus wechselnden Perspektiven betrachtet.

Zum Projekt "Alianza"

Im April 2022 starteten Welthaus und INCUPO ein innovatives Austauschprojekt unter dem Motto "Alianza Österreich – Argentinien: Gemeinsam für eine zukunftsfähige Landwirtschaft“. Anlass dafür war der seit Jahren zu beobachtende Druck auf bäuerliche Familienbetriebe durch das aktuelle Agrar- und Handelssystem sowie die Klimaerwärmung und Biodiversitätskrise. Diese globalen Probleme erfordern globale Lösungen, die nur im Dialog erarbeitet werden können.

Das Projekt nähert sich dem Thema und möglichen Lösungen aus bäuerlicher Perspektive. Daher ist der Austausch zwischen argentinischen und österreichischen Landwirten unterschiedlichster Betriebe (bio, konventionell, Rind, Schwein, Geflügel,…) auf internationaler und regionaler Ebene zentral im Alianza-Projekt.

Der Mötschlmeierhof liegt in Bruck an der Mur, Ortsteil Oberaich. | Foto: Angelika Kern
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Ziele des Projekts sind das Aufzeigen globaler Zusammenhänge und Abhängigkeiten, der Erfahrungsaustausch zwischen Bauern und Bäuerinnen (international & regional) über
Lebensrealitäten und nachhaltige Praktiken in der Tierhaltung fördern sowie notwendige Änderungen der Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige landwirtschaftliche Tierhaltung einfordern.

Im November 2022 und April 2023 erfolgten die Besuche zwischen Argentinien und Österreich

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