Kragenbär Dimitri als neue Attraktion
"Bärengala" im Weißen Zoo

Verleihung des "Goldenen Kamelordens": Herbert Eder mit Richard Lugner und Rainer Zöchling. | Foto: Ekatarina Paller
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Mit dem schwarzen Kragenbär "Dimitri" hat der "Weiße Zoo" im neuen Bärengehege in Kernhof eine neue Attraktion. Zur Eröffnung gab es eine "Kraxeleinlage", einen Orden und viel Prominenz.

MARIAZELLERLAND. "Diesem Bären sollte jemanden sagen, dass er kein Eichhörnchen ist." Opernsängerin Natalia Ushakova und gern gesehene Tier-Patin eines Schneeleoparden brachte es bei der Eröffnung des neuen Bärengeheges im "Weißen Zoo" in Kernhof auf den Punkt. Kragenbär "Dimitri" beobachtete "seinen" Festakt aus luftiger Höhe, nämlich am höchsten und schon bedrohlich dünnen Ast einer Lärche in rund 25 Metern Höhe.

Nach einem russischen Brauch sollen Birkenzweige Schütz geben: die bunte Schar der Ehrengäste im neuen Bärenland. | Foto: Ekatarina Paller
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Wenn die Zoobesitzer Herbert Eder und sein Stiefsohn RainerZöchling rufen, dann ist ein Aufmarsch geballter Prominenz garantiert. Zur Eröffnung ins niederösterreichisch-steirische Grenzgebiet kamen beispielsweise oben erwähnte Natalia Ushakova, "Mr. Opernball" Richard Lugner mit seiner Bald-Ehefrau Simone Reiländer, Rechtsanwalt Manfred Ainedter, Ex-Fußball-Nationalteamspieler Toni Pfeffer (Hoch, werma's net mehr gwinnen), Handballguru Gunnar Prokop und das einstige Rallye-Ass Franz Wittmann. Auch der Konsul des Sultanats Oman fand den Weg ins erweiterte Mariazellerland.

Dimitri wartet aufs Weibchen

Kragenbär "Dimitri" wohnt derzeit noch alleine in seinem neuen Bärengehege, seine ursprüngliche Heimat ist Sibirien. Er ist 16 Monate alt, kam im Zoo Dessau in Deutschland auf die Welt, wiegt momentan 36 Kilogramm und kann es schon auf 115 Kilo bringen, wenn er ausgewachsen ist.

Mehr Erfolg hat Richard Lugner mit einer Karotte. | Foto: Ekatarina Paller

Auf ein Weibchen wartet er noch: "Das Weibchen hängt aufgrund der Kriegswirren in der Ukraine fest. Dort ist es in nicht artgerechten Umständen untergebracht. Wir kämpfen darum, es möglichst schnell nach Kernhof bringen zu können", so Herbert Eder. Rainer Zöchling ergänzt: "Eine Partnerin ist für Dimitri höchst notwendig, alleine hat er nur Unsinn im Kopf und hält das gesamte Team mit seinen Kletterkünsten auf Trab. Jeden Tag fällt ihm etwas Neues ein."

Bär Dimitri frisst vorwiegend Obst und Gemüse – sieben Kilo pro Tag. Wenn er mit vier Jahren ziemlich ausgewachsen ist, dann erhöht sich die Futtermenge auf rund 35 Kilo, zusätzlich auch noch rund drei Kilogramm Fleisch. "Alles natürlich immer in einwandfreier Qualität, aber das ist sowieso Standard bei uns und gilt für alle Tiere", so Rainer Zöchling.

MC "Master of  Ceremonies" Herbert Eder interviewt Opernstar Natalia Ushakova. | Foto: Ekatarina Paller

Start mit einem Reisebüro

Herbert Eder ging in seiner Begrüßung auch näher auf die Entwicklung des Weißen Zoos ein.  1985 gründete der gebürtige Gußwerker das Reiseunternehmen Eder Reisen. "Als ich im Jahr 1998 mit zwei Kamelen durch Kernhof gegangen bin, hätte man mich beinahe für verrückt erklärt." Im Jahr 2000 baute er den Tierpark in Kernhof auf. Inspiriert von einer Show in San Diego ist ihm die Idee eines Kameltheaters gekommen. 2003 eröffnete er das Kameltheater. 2010 kam der "Weiße Zoo" mit den weißen Tigern dazu. Das Bärenland ist die mittlerweile sechste Ausbaustufe. "Und stets haben wir ohne Schulden investiert", so Herbert Eder. Steter Begleiter war Ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich. Geschäftsführer Helmut Miernicki: "Wir sorgen dafür, dass Steuergeld auch nach Kernhof kommt. Und für solche Impulsprojekte, die aus der Region selbst kommen, sind wir überaus dankbar." Dass Ecoplus und Herbert Eder sich erst zusammenraufen mussten, das ist mittlerweile Legende: "Ein Kameltheater passt ganz sicher nicht nach Kernhof", erinnert sich Eder an eine erste Rückmeldung. Miernicki wusste auch zu erzählen: "Seids bitte net so deppert, das hat man in St. Pölten öfters gehört. Herbert Eder war immer schon ein Mann der klaren Worte."

Wenn der Vater mit dem Sohne: Ein stolzer Herbert Eder mit Stiefsohn Rainer Zöchling. | Foto: Ekatarina Paller
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Der erste Orden für den Baumeister

Herbert Eder und Rainer Zöchling hatten auch für Richard Lugner eine Überraschung parat. "Wussten Sie, dass dieser Mann noch keinen einzigen Orden hat, das muss sich ändern", sagte Herbert Eder. Und prompt wurde dem Richard Lugner der "Goldene Kamelorden" verliehen; gefertigt übrigens im Graveurmeisterbetrieb Rudi Puchmann in Gleisdorf. Der Orden wurde dem Baumeister aus Wien nicht ohne Grund verliehen: "Richard Lugner hat sich in der Zeit der Corona-Pandemie spontan dazu entschlossen, unseren Betrieb mit einer wirklich namhaften Summe zu unterstützen. Weil seitens der öffentlichen Hand gab es für unseren Tierpark keinen Cent an Unterstützungsleistung", so Herbert Eder.

Nach dem Festakt war es an der Zeit, Dimitri zu füttern; mit Karotten würde er sehr schnell vom Baum gelockt. Erst danach wurden die Festgäste verköstigt.

Tierliebhaberin Natalia Ushakova lockt den Kragenbär mit Birkenästen an. | Foto: Ekatarina Paller

Einige Bonmots rund um die Eröffnung:

"Richard, du hast einen Zoo. Und wir haben einen Zoo."

Herbert Eder mit einer leisen Anspielung an die bald sechste Ehe des Baumeisters Richard Lugner.

"Bärli wäre aber auch ein schöner Kosename – aber für einen Mann."

Richard Lugner hat nicht nur ein Herz für Mausis, Hasis, Käfers und Bambis.

"Seit 15 Jahren bin ich Vegetarierin. Ich bin eine leidenschaftliche Tierliebhaberin, deshalb kann ich auch kein Fleisch essen. Viele Jahre habe ich mich selbst angelogen."

Tierpatin Natalia Ushakova

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